Maria Stromberger (1898-1857) – „Der Engel von Auschwitz“
Nahezu genau in der Mitte zwischen ihrem Metnitzer Geburtshaus und dem Bauernhof ihres Großvaters Jakob Stromberger in der Gemeinde Glödnitz steht dieses Denkmal. Es erinnert an eine außergewöhnlich mutige Frau, und es mahnt zudem ein, dass es in Zeiten der Schreckensherrschaft des totalitären NS-Staates Zivilcourage im Dienst der Menschlichkeit gab.
Maria Stromberger, der dieses Denkmal gewidmet ist, wurde als jüngstes Kind der Maria und des Franz Serafin Stromberger am 16. März 1898 in Metnitz geboren. Bereits ein Jahr nach ihrer Geburt zogen die Eltern nach Emmersdorf in der heutigen Gemeinde Nötsch, wo sie ein Gasthaus führten. Nötsch blieb nicht die letzte Lebensstation Maria Strombergs. 1910 übersiedelte die Familie auf den Schöttelhof im Krappfeld (heute: Gemeinde Kappel). Hier verstarben ihre Eltern: 1917 die Mutter, 1937 der Vater. Beide Elternteile betreute sie in deren Krankheit bis zum Tod. Diese soziale Empathie und das soziale Handeln im Sinne der „caritas“ zeichnete Maria Stromberger zeitlebens aus.
Der Tod ihres Vaters bildete einen Lebenseinschnitt. Auf Vermittlung ihrer in Vorarlberg lebenden Schwester Karoline erlernte die inzwischen 39jährige den Beruf einer Krankenschwester. Dieser wurde zu ihrer Berufung. Im Sinne der von ihr so apostrophierten humanitären Menschenpflicht organisierte sie während des Zweiten Weltkrieges für die Häftlinge im Konzentrationslager Auschwitz/ Oświęcim, dem größten NS-Vernichtungslager, Medikamente und Nahrungsmittel, beförderte illegal Post, schmuggelte Informationen aus dem Lager und brachte für die lagerinterne Widerstandsgruppe Waffen und Munition in dieses. Knapp entging sie im Jänner 1945 der Verhaftung.
Der Zweite Weltkrieg zerrte an ihren Kräften. Nach dessen Ende verfügte sie nicht mehr die Energie, als Krankenschwester weiterzuarbeiten. Es folgten Versuche einer beruflichen Neuorientierung, zunächst als Masseurin, dann als Köchin und zuletzt als Nachseherin in einer Textilfabrik. Am 18. März 1957 verstarb Maria Stromberger in Bregenz an einem Herzinfarkt. Auf ihrem ausdrücklichen Wunsch wurde ihr Leichnam in Lindau verbrannt. Dort wurde auch die Urne des „Engels in der Hölle von Auschwitz“ – so ein überlebender KZ-Insasse – beigesetzt.